Mit der offiziellen Gesamtfertigstellung der Ortsumgehung Neubrandenburg fand heute eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der vergangenen Jahre in der Vier-Tore-Stadt seinen Abschluss. In den zurückliegenden Monaten hatte die DEGES das sogenannte Baulos 2 – die neue Brücke über die Gleisanlagen der Deutschen Bahn zwischen B 104 und Johannesstraße sowie die Anbindung der Sponholzer Straße – realisiert. Bereits seit Ende Oktober 2019 rollt der Verkehr über die eigentliche Ortsumgehung.

„Fernverkehrsstraße, Bundesstraße, Europastraße: Die B 96 war und ist als Verbindung von der Oberlausitz nach Rügen von besonderer Bedeutung. Der so wichtige Bypass in Neubrandenburg ist nun gelungen. Das verfolgte Infrastruktur-Upgrade für den Streckenzug sieht weitere Verbesserungen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg vor“, stellte Frank Süsser für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fest.

„Die neue Umgehungsstraße entlastet die Neubrandenburger und ihre Gäste deutlich von Staus – vor allem auch vor den Schranken an der Sponholzer Straße – und somit von Lärm und Abgasen, die insbesondere die Anwohner der Ein- und Ausfahrtstraßen über viele Jahre belastet haben. Aber auch für diejenigen, die gar nicht in die Stadt, sondern auf dem Weg zu einem anderen Ziel nur vorbei fahren wollen, bedeutet die neue Ortsumgehung Zeitgewinn und weniger Stress“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Christian Pegel.

DEGES-Projektleiterin Nicole Ramm ergänzt: „Wir freuen uns, die Arbeiten pünktlich nach gut vierjähriger Bauzeit abgeschlossen zu haben. Vor allem bedanken wir uns bei den Anwohnern und Verkehrsteilnehmern für ihre Geduld und das Verständnis für die Einschränkungen während der Bauzeit.“

Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt: „Da ich wegen der Sanierung des Rathauses derzeit ein Büro mit Blick auf die Baustelle nutze, konnte ich jeden Tag den Fortschritt beobachten. Großen Dank an die Unternehmen, die dieses Großprojekt so zügig umgesetzt haben. Ein wichtiger Schritt für die Infrastruktur Neubrandenburgs, vor allem in Verbindung mit dem Anschluss der Johannesstraße an die Demminer Straße, in den wir parallel investiert haben. Wo gebaut wird, ist Entwicklung.“

Mit der Fertigstellung der Planstraße A und deren Anbindung an die umverlegte Sponholzer Straße wurden die Voraussetzungen geschaffen, den Bahnübergang Sponholzer Straße zurückzubauen. Der Rückbau wird durch die Deutsche Bahn AG im vierten Quartal 2020 durchgeführt.

Über das Projekt

Der Bund trägt den überwiegenden Anteil der Projektkosten in Höhe von rund 72 Millionen Euro für die Ortsumgehung Neubrandenburg. Baubeginn war im Juli 2016. Bestandteil des Projekts ist ebenfalls der bereits vor Beginn der Hauptbaulose abgeschlossene Ausbau der B 104 auf einer Länge von rund 770 Metern an der nördlichen Anbindung der Ortsumgehung.

Die Eingriffe in Natur und Landschaft im Zuge des Infrastrukturprojekts werden durch umfangreiche landschaftspflegerische Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert, deren Umfang sich für die Baulose 1 und 2 auf rund 104 Hektar beläuft. Viele dieser Maßnahmen sind bereits abgeschlossen, weitere werden sukzessive umgesetzt. Dazu gehören beispielsweise die Schaffung von neuen Habitaten für Reptilien, Fledermäuse und Vogelarten, die Entsiegelung nicht mehr benötigter Gebäude und Industrieflächen, Wald-, Hecken- und Baumpflanzungen sowie umfangreiche Waldumwandlungsmaßnahmen bei Thurow, wo auf ca. 31 Hektar standortgerechte Laub- und Mischwälder angepflanzt bzw. entwickelt werden.