Nachdem die Ingenieure bereits im April die 777 Meter lange und 45 Meter hohe alte Rheinbrücke mit einem Hohlkastenschnitt durchtrennt hatten, erfolgte nun die Kappung der ersten Schrägseile. Bei ihrer Eröffnung im Jahr 1970 war sie die größte Mittelträger-Schrägseilbrücke der Welt. Zuerst erfolgte die Montage neuer Kappen auf den Pylonen. An ihnen wurden Hilfsseile befestigt, welche die Brückenspitzen während des Abbruchs anheben und halten. DEGES-Projektleiter Knut Ewald: „So werden die alten Seile entlastet.“ Diese sind in zwölf Gruppen zu je neun Seilen unterteilt. Der komplexe Prozess wird durch ein speziell entwickeltes Litzenhubsystem unterstützt, das eine präzise Entspannung und Trennung der Seile ermöglicht. Diese neue Technik greift und hält an zwei Stellen das Seil, damit dazwischen im Bereich des Schnitts eine Nullspannung hergestellt wird. Gut drei Tage dauert es, bis eine Seilebene komplett durchtrennt ist.

Wenn die erste Seilebene durchtrennt ist, wird der Brückenkörper ein weiteres Stück zurückgebaut, bis die Monteure an der nächsten Aufnahmestelle ankommen und die Hilfsseile umspannen um nachfolgend die nächsten Seile zu kappen. Spätestens Ende September/Anfang Oktober werden die Hilfsseile, die Pylone und das Stromfeld der alten Brücke rückgebaut sein, dann folgt der Rückbau im Rheinvorland.

Seit der Fertigstellung des ersten Teilbauwerks der neuen Schrägseilbrücke im November 2023 fließt der Verkehr sechsspurig über den Rhein. Noch während der letzten Rückbauarbeiten wird bereits mit dem Bau des zweiten neuen Teilbauwerks begonnen.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen finden Sie im Projekt:

A 40: Erweiterung der Autobahn inklusive Ersatzneubau der Rheinbrücke Neuenkamp